Ein neues Zeitalter ist angebrochen. Jeder oder fast jeder besitzt ein Smartphone, einen Smart-TV oder eine Smartwatch. Alexa lebt in unseren Wohnzimmern und spielt unsere Lieblingsplaylists ab, wenn sie nicht gerade das Wetter für heute Abend durchsagt. Unsere Autos fahren inzwischen von selbst und können besser einparken als viele langjährige Autofahrer.
Auch die Sportwelt ist inzwischen digitalisiert. Und nicht nur FIFA, das Computerspiel versteht sich, ist hier nennenswert. In den letzten zehn Jahren sind immer mehr Online Multiplayer Games zu einem wahren sportlichen und sozialen Phänomen geworden.
Wo vorher noch der Lieblingsfußballspieler im Studium angefeuert wurde, sitzen heute Tausende junger Menschen in großen Arenen zusammen und schauen gebannt auf eine Leinwand, während ihre Helden vor großen Gaming-PCs ihre persönlichen Bestleistungen zur Show stellen. Und noch viel mehr Menschen verfolgen die berühmten Meisterschaften alleine oder mit Freunden per Stream von zu Hause aus. Es wird gejubelt, geweint, mitgefiebert und eifrig gewettet, welches berühmte E-Sport-Team den Pokal mit nach Hause nimmt.
Damals Nerds, heute E-Sportler
Computerspiele, die man früher mit Freunden gespielt hat, um sich abends die Zeit zu vertreiben, haben in den letzten zehn Jahren den Status einer anerkannten Sportart erlangt. Aus manchen der Freunde, die Overwatch, Fortnite oder Starcraft zusammengespielt haben, haben sich professionelle Teams gebildet.
Egal ob Fußballsimulation, Shooter, Strategiespiel oder MOBA, sie trainieren hart. Fast jeden Tag treffen sie sich zum Üben. Sie haben Trainer und Coaches. Sie entwickeln gemeinsam Strategien, lernen alles über ihr ausgewähltes Spiel fast auswendig, verbessern ihr Teamplay. Jede einzelne digitale Bewegung kann stundenlang bis zur Perfektion wiederholt werden. Wenn diese Gamer in die Arena treten, wissen sie, was sie tun.
Das wohl bekannteste Spiel der Gattung E-Sports ist League of Legends. Fast jeder hat schon einmal davon gehört. Als die Firma Riot Games League of Legends im Jahr 2009 veröffentlichte, erhoffte sich wohl keiner seiner Mitarbeiter, dass es einmal das beliebteste und meist gezockte Spiel der Welt sein würde. League of Legends, oder kurz LoL, erfreut sich über Millionen Fans und Spieler weltweit. Und die Weltmeisterschaften sind Spektakel vom feinsten, bei denen viel Geld bewegt wird.
Ein Spiel voller Sportsgeist
Das liegt wohl daran, dass League of Legends mit einem Aufbau glänzt, der in jedem den Sportsgeist entfachen kann. Das Prinzip ist simpel: In einer Spielrunde, die zwischen 20 Minuten und anderthalb Stunden lang dauern kann, treten zwei Teams gegeneinander an. Die jeweils fünf Spieler jeder Gruppe haben das Ziel, den gegnerischen Nexus zu zerstören, um den Sieg zu erreichen.
Dafür stehen ihnen über 140 Champions zu Verfügung. Jeder Spieler kann den Helden finden und spielen, der am besten zu seinem individuellen Spielstil passt. Kombiniert man die verschiedenen Helden, erhält man die unterschiedlichsten Teamzusammensetzungen und die kreativsten Strategien.
Neben dem normalen Spielmodus, der zum Spaß haben, mit seinen Freunden einlädt, gibt es die Ranglistenspiele oder Ranked. Dort werden die Spieler je nach ihren Fähigkeiten in Ranglisten eingeordnet. Umso mehr Spiele, sie gewinnen umso mehr Punkte erhalten sie und umso weiter steigen sie auf.
Eine Saison oder Season lang haben sie Zeit, den höchstmöglichen Platz zu ergattern. Danach dürfen sie sich auf ein Neues beweisen. Natürlich werden die eigenen Leistungen aus der vergangenen Saison dabei berücksichtigt. Wie in den meisten Sportarten dauert eine Saison in LoL ein knappes Jahr. Den Höhepunkt bilden die Weltmeisterschaften.
Es gibt verschiedene Divisionen, anhand derer man die Qualität der Spieler erkennen kann. Spielanfänger landen meistens in den Divisionen Bronze oder Silber. Das gute Mittelfeld bilden die Gold-Spieler. Und wer viele Stunden investiert hat und besondere Fähigkeiten und einen ruhigen Kopf beweist, den findet man in Platin oder sogar in Diamant wieder. Von Diamant aus geht es in die professionellen Bereiche von League of Legends.
E-Sport als Karriere
Im Jahr 2011 wurde das erste League of Legends Turnier in Schweden ausgetragen. Damals gab es ein Preisgeld von 100.000€ zu gewinnen. Heute beträgt das Preisgeld satte 2,25 Millionen Euro, das sich die fünf Spieler des Gewinnerteams teilen dürfen. LoL Profi kann also durchaus eine lukrative Karrierewahl sein.
Für die Weltmeisterschaften in League of Legends wird viel Werbung gemacht. Moderne Arenen werden gemietet und das hochmoderne Bühnenbild glänzt mit Lichtshows und Musikeinlagen. Mit besonderen Skins, Heldendesigns, die jeder Spieler im Spiel tragen kann und Spielericons können die vielen LoL Gamer zeigen, hinter welchem Team sie stehen. MadLions, TSM, Cloud 9, Fnatic und Rainbow 7 sind nur ein paar der Teams, die seit Jahren bemerkenswerte Leistungen erbringen und Geld und Pokal mit nach Hause bringen.
Und nicht nur hier wird viel Geld bewegt. Inzwischen können Kenner des E-Sports an professionellen League of Legends Wetten teilnehmen und um Echtgeld wetten. Auf der Webseite Sportwettenvergleich.net kann man nachsehen, wo die eigene Wette am lukrativsten ausfällt. Und dann kann man von zu Hause aus sehen und hoffen, dass das Lieblingsteam heldenhaft den Sieg erlangt und sich die Wette lohnt.