Speedlink hat eine neue Peripherie auf den Markt gebracht. Der Airrow ist ein HOTAS im Kleinformat und bietet mehr als zwei Dutzend Tastenfunktionen und eine Schubregelung für Flugsimulatoren. Ob uns der Airrow gefallen hat, erfahrt ihr in unserem Test.
DIE SCHLICHTHEIT IM QUADRAT
Speedlink ist seit Jahren gut im Geschäft was Eingabegeräte betrifft und überzeugt immer wieder mit guter Hardware für den schmalen Geldbeutel. Wer keine Lust hat hunderte Euro für eine Tastatur oder ein Headset auszugeben, der greift gerne zu Speedlink Produkten und diese sind meist nicht wesentlich schlechter als die viel teureren Geräte der Konkurrenz. Das Portfolio beinhaltet quasi alles was man auf einem gut sortierten Schreibtisch heutzutage benötigt und mehr. Das neueste Familienmitglied in der Produktlinie ist der Airrow, ein HOTAS im kompakten Format.
Wer sich gerne in virtuelle Höhen begibt und das Cockpit eines Airbus oder eines hochmodernen Kampfjets sein zu Hause nennt weiß, wie wichtig die richtigen Steuerungsmodule sind. Mit Tastatur und Maus spielt man nicht lange in einem Flugsimulator herum und über kurz oder lang muss ein Joystick her. Wer noch mehr Feeling haben möchte, greift zum sogenannten Hands on throttle and stick, oder kurz HOTAS. Dieses besteht zumeist aus einem Joystickmodul und einem weiteren Modul mit Schubregler nebst einer Unzahl zusätzlicher Buttons und Schalter. Diese Geräte sind aber oft recht groß und sperrig und der Kostenpunkt liegt bei um die 150€ und das sind dann gerade einmal die günstigsten Modelle. Speedlink bietet mit dem Airrow eine Art Mini-Hotas an, welches zum einen Platzsparend und zum anderen noch günstig ist. Zwischen 70€ und 100€ liegt hierbei der Preis, je nach Händler natürlich.
Doch was genau bekommt man nun für sein Geld? Der Airrow ist mit 16 Funktionstasten ausgestattet, die auf Wunsch nahezu doppelt verwendet werden können. So stehen dem Anwender also tatsächlich ganze 29 Tasten zur freien Verfügung. Am Stick selbst befinden sich 3 Tasten inkl. Pinkyswitch und ein Coolie-Hat zur Rundumsicht im Cockpit. Alle Tasten lassen sich leicht betätigen und der Trigger kann zur Sicherheit hochgeklappt werden. So lauft Ihr im Spiel nicht Gefahr, versehentlich eure Kanonen oder Sonstiges abzufeuern.
Die restlichen Tasten befinden sich auf dem Sockel, auf dem ebenfalls der kompakte Schubregler seinen Platz hat. Alle Tasten sind leicht und gut zu erreichen und bieten einen angenehmen Druckpunkt. Der Sockel selbst ist recht schwer, was unter anderem an der neuartigen Bauweise liegt – doch dazu später mehr. Dadurch besitzt der Airrow eine hohe Standfestigkeit, die durch die am Boden befestigten Gummifüße weiter verbessert wird. Man braucht also keine Angst zu haben, dass sich der Joystick selbst bei heftigen Flugmanövern von der Stelle bewegt. Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, für den befinden sich in der Bodenplatte 4 Bohrungen, um den Airrow auf einer festen Oberfläche zu verschrauben.
Der integtrierte Schubregler befindet sich an der linken oberen Ecke des Sockels und lässt sich mühelos und sehr präzise in die gewünschte Position regeln. In War Thunder konnten wir unsere Fluggeschwindigkeit exakt auf jede Prozenteinstellung bringen die wir verlangten. Der Stick bietet ein leichtgängiges Handling und liegt gut in der rechten Hand für die der Stick ausschließlich gedacht ist. Zudem ist Joystick leicht nach links geneigt und besitzt zudem eine Handballenauflage, was für eine bessere Ergonomie und weniger Ermüdungserscheinungen während langer Zocksessions sorgt. Eine Yaw-Funktion zur Ruderkontrolle ist ebenfalls inklusive.
VOLLER SCHALLANTRIEB VORAUS
Wer einen ersten Blick auf den Airrow wirft, dem fällt sofort das ungewöhnliche Design auf. Das Untergestell wirkt recht klobig und die Lüftungsschlitze zu beiden Seiten, wollen so gar nicht ins Bild passen. Moment mal, Lüftungsschlitze? Nun zu allererst sei gesagt, dass der Joystick keiner Kühlung bedarf. Die beiden Schlitze an den Seiten sind Teil der neuartigen Bauweise der Sensoren der X und Y-Achse. Normalerweise ist der Aufbau der Achsen in einem Joystick nahezu immer gleich. Im Kern bewegen sich zwei schienenähnliche Achsen und geben die Bewegungseingaben des Spielers digital weiter. Eine andere Bauweise findet man beim Thrustmaster Warthog, der keine klassischen Achsen sondern eine Kraftmessung besitzt. Drückt der Spieler den Stick in eine bestimmte Richtung, misst das Gerät die einwirkende Kraft und wandelt diese Informationen in Bewegungsdaten um. Der Stick selbst bewegt sich aber kein Stück.
Speedlink führt mit dem Airrow eine dritte Variante von Steuereingabe ein. Diese misst die Bewegungen mittels Schall, der im Zusammenspiel mit Magnetfeldern hochpräzise Bewegungsdaten gewährleisten soll. Außerdem verspricht Speedlink eine längere Lebensdauer, da weniger Verschleiß als bei herkömmlichen Achsen auftritt. Leider können wir diese Aussage nicht überprüfen, da unser Test nur eine kurze Zeitspanne überdauert. Hierzu wäre ein Langzeittest von Nöten. Abgesehen davon können wir allerdings sagen, dass wir uns in unserem Test, mit dem was der Stick geleistet hat, sehr zufrieden gaben. Zu keiner Zeit wirkten unsere Eingaben schwammig, ungenau oder gar verzögert. Unsere Eingaben wurden Butterweich ins Spiel übertragen und das ohne vorheriges rumfummeln und rumstellen in den Einstellungen weder im Spiel, noch im Tool für den Airrow. Wo wir gerade davon reden. Der Stick wird ohne Treiber oder sonstige Software ausgeliefert. Im Karton befindet sich ausschließlich ein kleines Heftchen mit allgemeinen, aber nicht sehr wichtigen Infos. Über die offizielle Webseite kann man sich zwar ein kleines Tool herunterladen, mit dem sich aber ausschließlich die Deadzones konfigurieren lassen. Mehr gibt es allerdings nicht. Ein Must-have ist dieses Tool nicht, da jedes moderne Flugspiel solche Optionen standardmäßig beinhaltet.