Go Green Machine! Die Retro-Turtles sind zurück für ein Retro-Revival das euch aus den Sandalen hauen wird!
Okay Leute, ich mach das jetzt kurz: Mögt ihr Turtles in Time? Dann werdet ihr Shredder’s Revenge lieben! Es ist so einfach. Es ist das schönste und flüssigste Beat’em up, das mit je untergekommen ist. (Disclaimer: Ich habe Streets of Rage 4, das auch von DOTMUE entwickelt wurde, noch nicht gespielt). Aber es sieht toll aus und spielt sich super und ist witzig und einfach alles. Es hilft natürlich, dass ich ein großer Turtles Fan bin. Doch fangen wir von vorne an.
„Looks like our old enemy Shredder is up to his old tricks!“ Literally! Denn Foot Clan-gebrandete Zeppeline machen sich an der Freiheitsstatue zu schaffen und gleichzeitig überfällt Bebop die Kanal 6 Sendezentrale und überhaupt kommt so ziemlicher Bösewicht aus der 1987er Trickserie aus seinem Loch gekrochen und will mitmischen. Da machen sich die vier Brüder in Begleitung von April und Splinter (Casey Jones wird später freigeschaltet) auf den Schurken Einhalt zu gebieten.
Was folgt ist ein Beat ‚em Up der alten Schule mit ein paar neuen Feinheiten. Das einleitende Tutorial wirkt fast schon etwas überfordernd mit seinen 16 verschiedenen Moves, aber die meisten davon haben einen Platz und bald wollt ihr Uppercuts und Downward Slashes nicht mehr missen. Der Ablauf ist dabei all bekannt. Man bewegt sich von links nach rechts und verkloppt Horden von Gegnern wie Foot Soldier, Mouser, Roadkill Rodneys und später auch Rock Soldiers und sogar Triceratons!
Alle Charaktere im Spiel sind wundervoll inszeniert und sprühen nur so von Charme. Foot Soldiers „verstecken“ sich als Arbeitskräfte oder Touristen bevor sie in die Action eingreifen. Charaktere wie Bebop und Rocksteady sind deutlich größer und wuchtiger und wirken mehr wie die Heavies, die sie sein sollten. Jeder Charakter hat ganz eine Bewegungs- und Kampf-Animation. Ein großes Lob muss ich dabei aussprechen, wie gut April O´Neil in das Spiel eingebaut wurde. In der alten Trickserie oft nur als tropige Damsel in Distress anzutreffen, ist April hier ein voll spielbarer Charakter, die den Turtles und Splinter in Sachen Kampfkraft in nichts nach steht. Es ist einfach super lustig anzusehen, wie sie Foot Soldiers mit Kamera-Equipment vermöbelt und Tritte vom Stapel lässt, die eindeutig von Chun-Li und Cammy geklaut wurden.
16 ist auch die Zahl der Missionen, die euch erwarten. Vom Kanal 6 Gebäude, der Kanalisation, einer Baustelle, Coney Island und natürlich auch Dimension X und das Technodrome warten auf euch. So viel Abwechslung, wie die Serie irgendwie hergibt, ohne dass wir uns mit dem „Turtles in Europa“ Arc befassen müssen. Diese Kapitel könnt ihr entweder am Stück im Arcade Modus mit begrenzten Continues angehen oder im Story Mode, in dem ihr euch mit dem Party Wagon über eine Karte bewegt und in dem es außerdem Secrets zu finden und Charaktere (ein klein wenig) aufzuleveln gibt.
Wie bereits gesagt, geht das alles gerade zu butter-(oder eher Mozarella?)-weich von der Hand, was aber nicht heißt, dass jeder gegnerische Move klar telegrafiert ist. Man muss schon seine Umgebung im Auge behalten und darf den Horden von Foot Soldiers keinen Fuß breit überlassen. Alleine kommt man schnell in die Bredouille, aber wer spielt arcadige Beat’em ups denn schon alleine? Immerhin kann man Shredder’s Revenge mit insgesamt 6 Spielern an einem Gerät oder online spielen. Bisher hatte ich nur leider keine gute Gelegenheit, den Online Modus zu testen. In Matches mit fremden Menschen online kommt man gut rein und selbst bei dem absoluten Chaos von 5 Spielern auf einmal läuft alles noch sehr flüssig. Nur die Verlinkung mit Freunden wollte bisher nicht so richtig klappen, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass das inzwischen gepatcht wurde.
Insgesamt muss ich sagen, als hoffnungsloser TMNT-Fanboy hat mir am meisten gefallen, wie gut die alte Serie inszeniert wurde. So ziemlich jeder auch nur semi-wichtige Bösewicht aus (den ersten 7 Staffeln) der 1987 Trickserie hat einen Auftritt und ein paar davon sogar ihr Videospiel Debut! Der Soundtrack tut sein Übriges, denn nicht nur ist es ein schöner Retro Beat-em Up Score der zusätzlich sogar einige Vocal Tracks beinhaltet, er verarbeitet mehrmals die Musik aus der alten Serie auf eine clevere Art, wie ich es mit diesen Tracks noch nicht erlebt habe.