Inzwischen ist Blades of Time bereits günstig im Laden erhältlich und wir haben uns gefragt, ob es sich hierbei um ein Schnäppchen oder gar um einen Reinfall handelt. Selbstverständlich klären wir das in unserem Review zu Blades of Time auf! Sofern ihr überlegt euch ausgerechnet dieses Spiel zuzulegen, solltet ihr definitiv diesen Test vorher lesen.
Actionreicher Einstieg
In Blades of Time geht es erst einmal richtig zur Sache! Zwar darf der Spieler dabei selbst nicht Hand anlegen, da es sich lediglich um ein Video handelt, aber dennoch kann man dabei nur Hoffen, dass sich im Laufwerk ein gutes Spiel befindet. Wieso? Weil Blades of Time der Nachfolger des Titels X-Blade ist, welcher nicht sonderlich gut gelungen war. Auf jeden Fall landet unsere Protagonistin Ayumi mittels einer Teleportkugel in Drachenlanden, denn dort wartet der große Schatz des Drachentempels darauf geborgen zu werden.
In dem Video ist sie natürlich nicht ganz alleine, denn an ihrer Seite befindet sich ihr guter Freund und Mentor Zero, welcher selbstverständlich ohne zu Zögern unserer Spielcharakterin in die andere Dimension folgt. Allerdings landen beide nicht an gleicher Stelle in Drachenlanden, so dass wir ständig mit der Frage konfrontiert werden: Den Freund retten oder doch lieber den Schatz stehlen? Nun ja, leider nicht so ganz. Denn diese Frage stellt sich Ayumi dauerhaft selbst und selbstverständlich haben wir auf diese Antwort keinerlei Einfluss. Also gilt es die Landschaft zu Erkunden, kleine Rätsel zu lösen und natürlich allerlei Monster zu Geschnetzeltem zu verarbeiten.
So eben wurde aber bereits schon das erste Problem von Blades of Time angesprochen. Denn Ayumi muss dauerhaft und sowas von aufdringlich allerlei Aktionen, Umgebungen oder Sonstiges kommentieren. Zwischendurch und vor allem Anfangs mag dies zwar nicht so extrem stören, mit Zunahme des Spielverlaufs geht das aber gar nicht mehr. Selten war eine so nervige Quasselstrippe in einem Spiel anzutreffen. Keine Ahnung ob dies überhaupt jemals der Fall war! Auf jeden Fall erwarten euch allerlei naive Sprüche, die ohne Punkt und Komma aus den Lautsprechern erklingen.
Bekannte Kost
Aber kommen wir erstmal zum Schnetzeln zurück. Spielerisch bietet das Spiel meist bekannte Kost: neue Umgebung entdeckt, Monster zu Kleinholz verarbeiten, Schatzkisten öffnen, zwischendurch kleine Rätsel lösen und den ein oder anderen Bossgegner erledigen. Natürlich geht das Ganze im nächsten Abschnitt von vorne los. Selbst die Kraft, dass der Spieler die Zeit ein wenig zurückdrehen kann, kennt man bereits. Allerdings gibt es hierbei eine kleine Neuigkeit: Während diese zurückgedreht wird, erscheint ein Klon unserer Schatzsucherin. Dies ist vor allem auch manchmal notwendig, denn nur so lassen sich allerlei Rätsel lösen und Monsterarten töten. Hierbei führt dann der Klon die Aktion aus, die ihr zurückgedreht habt und so kann der Spieler anderes durchführen, wie z.B. durch eine sich öffnende Tür begeben oder einen Gegner von hinten attackieren, während der Klon fleißig auf das Schild des Monsters einprasselt und diesen wiederum ablenkt. Wenn da zumindest denn eine Limitierung vorhanden wäre: Ihr wollt ein, zwei, drei oder gar vier Klone von euch? Oder sogar fünf? Alles kein Problem. Einfach erneut die Zeit zurückdrehen und irgendwann ist der Bildschirm nur noch voll von Ayumis und das reinste Chaos bricht auf dem Bildschirm aus. Aber Moment mal: Klone, die einen Schalter betätigen, während man selbst durch die sich öffnende Türe geht? Na klar, selbst das hat man schon im letzten Ratchet & Clank-Teil gesehen. Aber ok, manchmal heißt es: Besser gut geklaut als schlecht erfunden. Aber bei Blades of Time will der Funke nicht so richtig überspringen.
Natürlich darf in einem Hack & Slay, wie Blades of Time es ist, ein Upgrade-System für den Spielcharakter nicht fehlen. Durch das Zerstören von Vasen, Öffnen von Truhen und Töten der Monster erhalten wir sogenannte “Chi-Energie”. Diese Energie gilt als Währung, welche wir bei diversen Altaren in Fähigkeiten eintauschen können. Hierfür muss allerdings noch eine kleine Prüfung absolviert werden, was recht schnell erledigt ist.
Technisch schwach
Grafisch bewegt sich das Spiel auf eher schlechterem Niveau. Während manche Umgebungen noch recht ansehnlich sind, können die meisten mit den wenigen Lichtblicken eher gar nicht mithalten. Vor allem fallen einem hier die schlechten und unscharfen Texturen ins Auge. Auch Pop-Ups sind nicht wirklich selten. Hier hätten die Entwickler weiterhin im Anime-Stil bleiben sollen, wie es noch beim Vorgänger der Fall war, aber bei Blades of Time wird auf realistischere Grafik gesetzt, was dem Spiel alles andere als gut zu Gesicht steht! Allerdings muss zusätzlich erwähnt werden, dass das Monsterdesign meist gut gefällt und mit allerlei Varianten daherkommt, was aber leider zum Ende hin abflacht und der Spieler nur noch mit Dauer-Boss-Fights konfrontiert wird. Über Bugs möchten wir erst gar nicht anfangen zu schreiben, denn davon gibt es so einige im Spiel: fehlende Texturen, durch den Boden fallen, Einbruch der Frames auf gefühlte zehn Bilder pro Sekunde und sogar Abstürze der Konsole, wobei nur noch der Stecker gezogen werden kann.
Obwohl Blades of Times ein extrem lineares Spiel ist, verfügt man über einen Kompass, der ständig den korrekten Weg anzeigt. Als würden an allerlei Ecken eine Menge Umwege vorhanden sein, die wir bisher nicht entdecken konnten. Auch die Wege zu den Schatztruhen werden mittels einer separaten Nadel angezeigt. Bloß nicht den Spieler überfordern, denn sonst könnte dieser das Spiel ja beenden, sofern er denn überhaupt das Dauergebrabbel von Ayumi eine längere Zeit am Stück aushält….