Mit 8 Hauptspielen und mehreren Ablegern ist Assassin’s Creed des Publishers Ubisoft Montreal bis heute eine äußerst beliebte Spielreihe, die sich weltweit mehr als profitabel vermarktet. Dies ruft natürlich auch Filmemacher wie Justin Kurzel auf den Plan, welcher sich der Mammutaufgabe der Verfilmung annahm. Stellt sich nun die Frage, ob der Blockbuster den hohen Erwartungen der Fangemeinde gerecht werden kann. Wir haben ihn uns vorab angesehen uns sagen Euch, ob sich der Kinobesuch lohnt!
Callum Lynch (Michael Fassbender) wird nach dem Mord an einem Zuhälter zum Tod durch die Giftspritze verurteilt. Doch während der Rest der Welt glaubt, Callum sei an diesem Abend tatsächlich ums Leben gekommen, findet dieser sich, zugegeben ziemlich verwirrt, in einem Rehabilitationszentrum der Abstergo Industries in Madrid wieder, wo er von Sofia (Marion Cottilard) über den tieferen Sinn der Errettung seines eigentlich unvermeidbaren Todes aufgeklärt wird. So sei Lynch der letzte direkte Nachfahre des mächtigen Assassinen Aguilar de Nehar, welcher sich mit seinem Bund seit jeher im Krieg mit dem Tempelorden befindet.
Entfacht wurde die Auseinandersetzung durch den aus der Bibel bekannten Apfel des Garten Eden, welcher die Saat des ersten Ungehorsams des Menschen und damit zugleich den genetischen Code für den menschlichen freien Willen beinhaltet. Sofia wolle durch seinen Besitz zu einem Heilmittel für die Gewalt der Menschheit und damit zum Weltfrieden gelangen. Callum fällt in Folge seiner Blutlinie letztlich die Aufgabe zu, sich am Animus-Projekt zu beteiligen, bei welchem er die Erinnerungen seines Vorfahren Aguilar zur Zeit der spanischen Inquisition im 15. Jahrhundert hautnah durchlebt. Von Nebenwirkungen geplagt, begibt er sich auf seiner Suche nach dem Apfel in die durch Krieg beherrschte Welt der Assassinen und erlernt die Fähigkeiten seines Vorfahren, unwissend, dass er sie auch in der Moderne im Kampf gegen den Tempelorden anwenden werden muss.
Spannend ist die Tatsache, dass sich der Film, außer in seiner Grundprämisse, an keinem bestimmten Spiel der Reihe orientiert und auch der Charakter des Callum Lynch wurde eigens für die Verfilmung entworfen. Vielmehr wird also versucht, den allgemeinen Stil der Serie aufzugreifen, und dies gelingt ihm auch ausgesprochen gut. Der Zuschauer fühlt sich unausweichlich in die typische Atmosphäre des Spiels versetzt. Verwinkelte Gassen, gedrängte Gebäude, auf denen die Meuchelmörder in gewohnten Gewändern ihre Kletterkünste zur Schau stellen und sich dem Tempelorden in waghalsigen Kämpfen stellen. Hier hat Kurzel mit der spanischen Stadt ganze Arbeit geleistet und ein beeindruckendes Setting für detailverliebte Augen erschaffen. Schade ist nur, dass der Zuschauer davon viel zu wenig zu sehen bekommt. Der Großteil der Laufzeit spielt sich nämlich im Jahr 2016 in den Räumen der Abstergo Industries ab und wirkt somit absolut der üblichen Verteilung in den Spielen entgegen.
Üblich dem Genre des Actionfilm zehrt natürlich auch Assassin’s Creed von seinen ausdauerndes Kampfszenen, welche zugegeben ziemlich gut inszeniert und musikalisch eindrucksvoll untermauert sind. Störend ist allerdings ein permanentes Switchen zwischen Gedankenwelt und Realität, die so mancher Szene ihren Fluss beraubt und auch hatte der Film die CGI-Verwendung an der ein oder anderen Stelle nicht nötig gehabt. Weniger ist, wie so oft, auch hier manchmal mehr. Dennoch fällt die Spannung trotz überraschend langer Laufzeit nie ab und sowohl Michael Fassbender, als auch Marion Cottilard sind in ihren Rollen durchaus glaubwürdig.
Tipp: Ubisoft bietet zu seinem 30-jährigen Jubiläum noch bis Ende Dezember die Vollversion des dritten Teils von Assassin’s Creed kostenlos zum Download an. Der Titel bleibt Euch auch über diesen Zeitraum hinweg erhalten!