Eigentlich sollte Blood Alloy ein neues Metroidvania werden, doch daran wird noch gearbeitet. Bis dahin wollten Suppressive Fire Games und Nkidu Games aber schon mal ihr Konzept für die Mechanik vorstellen: In Blood Alloy: Reborn machen sie das in der Gestalt eines Scoreattack-Spiels. Lest jetzt unseren Test!
Robomechanik
Cyborg-Soldatin Nia Rhys bekommt es mit einer ganzen Armee von Killerrobotern zu tun, die ihr allesamt ans Leder wollen. Ausgestattet mit ihrem BLade Assisted Surface Traversal-System (BLAST) macht sie aber kurzen Prozess mit den Blechkameraden und befreit nebenbei gefangene Soldaten aus ihren Händen…
Okay, Blood Alloy: Reborn hat nicht wirklich eine Story. Vielmehr ist es ein Aufhänger für die anstehende Punkteschlacht. In dieser Hinsicht ist es eher ein pfeilschneller Arcadetitel, in dem es hauptsächlich darum geht, eine möglichst hohe Punktzahl anzuscheffeln. So gibt es zwei Multiplikatoren: Einen Kombometer und einen Variationsmeter, denn Blood Alloy: Reborn möchte auch ein wenig Kreativität beim Blecheimer zerkleinern sehen, in dem man z.B. seine Waffe auflädt, sein Schwert einsetzt oder sich in Gegner hineinschleudert. Mit aufsteigender Punktzahl erhält man am Ende seines Laufes eine Menge Erfahrungspunkte, mit denen man seinen Charakter aufstufen kann. Dadurch schaltet man neue Erweiterungen wie Waffen, Musikstücke und auch Level frei. Von letzteren gibt es insgesamt drei Stück: Eine Fabrik, einen Dschungel- und einen Stadtparcours.
Über Stock und Stein
Wo wir gerade bei Parcours sind: So ähnlich steuert sich Nia auch im Spiel, dank ihrer BLAST-Mechanik. Sie schliddert, schießt Wände nach oben und benutzt die Raketentechnik um für ein paar Sekunden zu gleiten. Dabei kommt nur leider das größte Problem zutage: Nämlich die eigene Kamera. Blood Alloy: Reborn hat die Angewohnheit, sehr viel auf einmal passieren zu lassen und dem Spieler dabei trotzdem sehen zu lassen, wo die Gefahren liegen. Eine nette Geste, die leider aber dazu führt, dass die Kamera einen unvermeidbaren, oft sogar zu starken Wackler mit sich bringt. Selbst ich, der normalerweise wenig Probleme mit schnellen Animationen in Spielen hat, musste zeitweise pausieren, weil es einfach viel zu heftig wurde. Dazu kommt die Steuerung, die derart übermäßig belegt ist, dass man dringend angehalten ist, das Tutorial mehrmals zu spielen. Und selbst dann kann man in der Hektik des Spiels manche Manöver zu leicht vergessen.
Für die Grafik ist Unity im Einsatz und die Optik erinnert an alte 16 bit-Spiele aus Super Nintendo- und Mega Drive-Zeiten wie z.B. Super Probotector oder ESWAT. Mehr als alles andere sticht aber der Soundtrack hervor, der in absolut jeder Hinsicht hervorragend ist. Da hat Suppressive Fire Games, die sich aus ehemaligen Mitarbeitern von Harmonix zusammensetzen, alles richtig gemacht. Eher zweckmäßig sind die Soundeffekte, die sich überraschen stark in Sachen Qualität von der Musik absetzen. Sie klingen einfach einen Tick schlechter im direkten Vergleich.
FAZIT: Für Arcadefreunde – aber etwas mehr Inhalt hätte nicht geschadet.
Getestet wurde die PC-Version auf Steam. Es ist auch geplant für Xbox One, Wii U, PS4 und PS Vita.